Rabenstein – von der Glasmachersiedlung zum Ferienort


„Robenstain“ wird erstmals im herzoglichen Güterverzeichnis von 1312 erwähnt. Der Bayerische Wald ist die deutsche Heimat des Glases. Erste sichere Urkunden über Glashütten in diesem Waldgebirge gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Seit 1421 ist hier eine Glashütte verbürgt, in der „Paterl“ genannte Rosenkranzperlen hergestellt wurden.


In unmittelbarer Nachbarschaft in den riesigen Wäldern um Rabenstein standen in Althütte und Schachtenbach (bekannt durch sein Beinglas) weitere Glashütten. Bedeutende Glashüttenherren, unter anderen Wolfgang Kiesling, Wilhelm Steigerwald sowie Hans und Egon von Poschinger, hatten in Rabenstein Glashütten bzw. ihre schlossähnlichen Verwaltungssitze.


1815 ließ der Glashüttenherr Wolfgang von Kiesling neben seinem 1785 am heutigen Dorfplatz erbauten Schloss eine größere Kapelle errichten, in der auch Messen gelesen werden konnten. Als 1847 das Königreich Bayern die gesamten Besitzungen des Rabensteiner Gutes aufkaufte, ging auch diese Kapelle samt Inventar in den königlichen Besitz über. Das Schloss wurde Sitz eines königlichen Forstamtes, das nun die Gründe und Wälder bis hinauf zum Großen Arber verwaltete und die Kapelle der 1866 gegründeten Gemeinde Rabenstein übereignete.


1961 brannte das Kiesling’sche „Schloss“ bis auf die Grundmauern nieder. Von den Flammen verschont blieb nur der 1767 erbaute Forststadel. Daraus entstand das heutige Gotteshaus. 1964 war Grundsteinlegung und 1966 wurde die erste Rabensteiner Kirche mit dem Heiligen Johannes Nepomuk als Patron feierlich eingeweiht.


Rabenstein liegt am Südhang des Hennenkobel (974 m), der mit seinem markanten Profil das nach Zwiesel offene Tal beherrscht.

Aus der Glashüttensiedlung erwuchs die Gemeinde Rabenstein mit Dorfschule und Forstamtssitz. Rabenstein war einer der ersten Orte im Bayerischen Wald, in dem Gäste in der „Sommerfrische“ ihre Ferien verbrachten. Mittlerweile in die Stadt Zwiesel eingemeindet, ist Rabenstein (z. Zt. 661 Einwohner) ein bedeutender Urlaubsort mit 645 Betten und durchschnittlich 75.000 Übernachtungen. 

Das Bergdorf bietet im Sommer für Erholungssuchende markierte Wanderwege, insbesondere den „Gläsernen Kreuzweg, den "Glashüttensteig" und den „Rabensteig“, sportliche Wege für Mountainbiker und im Winter ein gespurtes Loipennetz, wie die "Kaisersteigloipe" sowie einen Familienskilift.


Von Rabenstein lassen sich viele Höhepunkte des Bayerischen Waldes in urtümlicher Waldlandschaft erwandern. Rundwanderwege, wie z.B. der Kneippweg oder der Rabensteig mit seinen herrlichen Ausblicken, vervollständigen das Angebot. Eine Besonderheit ist der „Gläserne Kreuzweg“ und der „Glashüttensteig“. Bergradstrecken fordern die sportlichen Gäste. Ein Besuch bei den Kunsthandwerkern oder des Stormberger-Museums rundet das Ferienerlebnis ab.


Rabenstein bietet in schneesicherer Lage oberhalb der herbst- und winterlichen Nebelzonen zusammen mit den zahlreichen Wintersportanlagen Langlaufen, Abfahren, Eisstockschießen, Pferdeschlittenfahrten und Wandern auf gepflegten Winterwanderwegen in traumhafter Winterlandschaft.